Wettkampf zwischen Sonne und Nordwind
Ich habe die Fabel von Jean de La Fontaine etwas umgedichtet, sie passt wunderbar zum Wetter momentan.Vorbereitung:
Auf einem Spieleständer habe ich eine Frühlingswiese gestaltet. Schneeglöckchen und Osterglocken habe ich im Garten gepflückt und in kleine Vasen gestellt.
Die Pappsonne klebt links am Holzrahmen, der Nordwind aus lila Pappe ist beweglich und klemmt noch hinter den drappierten Wolken. Ein hellgelber Schal wird als Sonnenstrahl benötigt und hängt erstmal hinter der Sonne. Michl trägt seine warme Wolljacke.
Wir singen :
Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder...
dann drehen wir die Jahreszeitenuhr zum Märzbildchen weiter und überlegen, was uns der März bringt:Wer hat Geburtstag?
Frühlingsblumen, wer weiß wie sie heißen?
Die Wildgänse sind schon über unseren Kindergarten geflogen, sie bringen den Frühling mit!
Ende März kommt der Osterhase!
Das Glockenspiel erklingt, das Puppenspiel beginnt.
Michl macht einen Spaziergang und erfreut sich an den Frühlingsblumen. Er schnuppert daran und merkt gar nicht, wie sich hoch über ihm der Nordwind mit der Sonne streitet:
Nordwind: "Mach, dass du fortkommst, Sonne, ich bin sowieso stärker als du!"
Sonne: "Haha, du willst stärker sein? Das glaube ich nicht! Du oller Pustewind!"
Nordwind: "Und wie stark ich bin!!! Sollen wir kämpfen?"
Sonne: "Von mir aus gerne! Aber wie denn?"
Der Nordwind überlegt, dann hat er eine Idee: "Siehst du den Zwerg dort unten? Wer es schafft, ihm die Jacke auszuziehen, ist Sieger!"
Sonne: "Einverstanden. Du darfst anfangen."
Der Wind fängt an, fürchterlich zu heulen und spuckt Hagelkörner (weiße Konfetti). Er pustet so sehr, dass Michl sich an dem Baum festhalten muss, um nicht umzufallen. Seine Jacke knöpft er fest zu, so eisig wird es plötzlich. Irgendwann hat der Nordwind keine Kraft mehr. Er kehrt ärgerlich zur Sonne zurück und sagt: "Ich kann nicht mehr! Meine Hagelkörner sind verbraucht, ich muss mich ausruhen. Das schaffst du auch nicht, dem die Jacke vom Leib zu reißen!"
Die Sonne lacht: "Na warten wir es ab!"
Ich nehme den hellgelben Schal (als Sonnenstrahlen) und schiebe imaginäre Wolken damit zur Seite. Dann schiebt sich der Sonnenstrahl bis zu Michl und wärmt ihn. Michl fängt an zu schwitzen. Er knöpft schon seine Jacke auf. Der Sonnenstrahl wärmt seinen Bauch, da zieht Michl die Jacke aus, legt sich zwischen die Frühlingsblumen und genießt den schönen Tag.
Wütend rast der Nordwind noch einmal um die Sonne herum, dann saust er über Michl hinweg, hoch in den Norden ins Winterland, zu seinen Brüdern. Die Sonne lacht, und freut sich, dass man mit Freundlichkeit mehr erreichen kann als mit Gewalt!