Mit Zwergen durch das Jahr!

Gemeinsam mit Kindern die Jahreszeiten erleben! Hier findet ihr viele wunderbare Anregungen für den Kindergarten und die Familie. Mit der Natur leben und Waldorfpädagogik sind die Grundlagen meiner Beiträge, lasst euch inspirieren!

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Adventfeier mit Schattenspiel

In der Woche vor Weihnachten haben wir zur Adventfeier eingeladen. Bei frischgebackenen Waffeln und duftendem Kaffee fanden wir uns zum gemeinsamen Singen zusammen. Leuchtende Transparentsterne an den Fenstern, Lichterketten und von den Kindern gebastelte Weihnachtsdeko zauberten eine heimelige Atmosphäre.
Einige Eltern hatten einen kleinen Basarstand mit allerlei Selbstgebasteltem vorbereitet, und die Kinder verkauften an den geschmückten Spielständern Weihnachtströdel, den wir jedes Jahr zu Beginn des Advents sammeln: Baumschmuck, Kerzenhalter, Duftlampen, Engelchen und mancher Kitsch fanden für wenige Cent neue BesitzerInnen.
Auch selbstgemachtes Holundergelee, eine Spezialität unserer Vorschulkinder und reich befüllte Plätzchentüten fanden guten Absatz.
Schließlich trafen sich alle noch einmal im Waffelstübchen um gemeinsam das Schattenspiel zu erleben. "Die Sterntaler" wurde von meiner Kollegin vorgelesen, während ich hinter der Bühne die Figuren bewegte.
Es war ein rundherum schöner Jahresabschluss und spiegelte die gute Gemeinschaft von Eltern, Großeltern, Kindern und Kindergartenteam.


Dienstag, 4. Dezember 2012

Monatsfeier - Dezember

Vorbereitung:

Neben dem Zwergenstübchen liegt unter dem kahlen Baum nun ein weißes Tuch auf einem Hügelchen. Tannenzweige stehen in der Vase und über dem Jahreszeitentisch hängt der Adventskalender an der Wand.
Der kleine, braune Nusswichtel hat ein Säckchen mit Nüssen (eine ist vergoldet) und steht unauffällig abseits der Bühne, etwas versteckt.

Wir singen "Es war eine Mutter..." und drehen unsere Jahreszeitenuhr auf den Monat Dezember. Gemeinsam überlegen wir, was uns der Dezember bringt: wer hat Geburtstag? (auch das Christkind!), Schnee, Adventskalender, Adventskranz, ... Und alle warten schon seit Tagen, dass Nusswichtel endlich mit der goldenen Nuss auftaucht, die brauchen wir um den Adventskalender zu öffnen!
Das Glockenspiel ertönt und das Puppenspiel beginnt.

Es hat geschneit!

Michl nimmt seinen Holzschlitten, zieht sich warm an und geht hinaus, wo er auf dem Erdhügelchen den ersten Schnee findet. Er trifft Hasi, der zuschaut, wie Michl Schlitten fährt. Er will es auch mal versuchen. Doch Hasi plumpst immer in den Schnee.
Monatsfeier DezemberMonatsfeier DezemberDa hören sie ein Ächzen und Stöhnen. Nusswichtel nähert sich mit dem Sack voller Nüsse. Der ist schwer! Michl eilt ihm mit dem Schlitten entgegen und lädt den Sack und Nusswichtel darauf. Das gibt eine lustige Fahrt! Und dann noch holterdipolter die Treppe zu Michls Stübchen hinunter!
Blaumütz, der kleine Tolpatsch, freut sich und krabbelt gleich in den Sack um die goldene Nuss zu suchen. Aber er findet nicht mehr heraus, weils darin so duster ist. Michl krempelt den Sack auf und Blaumütz legt eine Nuss nach der anderen heraus, das ist spannend! Da! Das ist die goldene! Alle freuen sich, und Nusswichtel erzählt, woher er die Nuss hat: von den Nussknackern der Nusshecke am "Alten Haus"(siehe unten).
Monatsfeier Dezember

Adventskalender

Alle Nüsse kommen wieder in den Sack und jedes Kind darf eine Nuss ziehen. Wer die Goldnuss hat, darf an diesem Tag ein Türchen am Adventskalender öffnen.




Sonntag, 2. Dezember 2012

Ein Wollbild entsteht

Herbstbild

Vor Weihnachten hatte ich noch drei Wollbilder als Auftragsarbeit zu gestalten. Die Zeit ist etwas knapp gewesen, da ich bald Urlab mache, doch nun sind die Bilder fertig und bereit zur Auslieferung.

Das Motiv zweier Bilder ist gleich, dennoch sind sie recht unterschiedlich geworden:

Wollbild Herbst, bunt
Bild 1 -
Wollbild Herbst, bunt
Bild 2 -
Hier der Entstehungsweg des Eichhörnchen-Bildes:


Adventsgärtlein im Kindergarten

Adventsgärtlein im Kindergarten, Waldorf

Einstimmung in den Advent

In der Woche vor dem ersten Advent gestalte ich im Bewegungsraum unser Adventsgärtlein. Dazu erhalten wir von den Eltern eine größere Menge Tannenzweige, Lebensbaum oder anderes Grün.
Mit Bedacht lege ich eine große, rechtsdrehende Spirale im Raum aus, deren Weg zur Mitte ich nicht allzu lang gestalte, da wir auch zweijährige Kinder in unserer Gruppe haben. Die teilnehmenden Eltern sitzen etwas verborgen im Hintergrund, mit einem Liederzettel, der nur durch eine kleine, verdeckte Lichterkette beleuchtet wird. So ist im Raum nur ein einziges Licht zu sehen, die Kerzenflamme in der Mitte.
Wenn wir den Raum mit den Kindern schweigend betreten, gehen wir alle Hand an Hand zur Bank, setzen uns still, die ältesten Kinder ganz vorn, denn sie wissen, was auf sie zu kommt. Die jüngeren haben etwas Zeit zum Zuschauen, bevor sie selbst an der Reihe sind.
Ich stimme das Lied mit dem Glockenspiel einmal an, dann singen alle (nicht zu laut) das Adventsgärtlein-Lied, als "Endlosschleife". Der Gesang trägt uns die ganze Zeit, nur ab und zu erklingt zwischen zwei Strophen das Glockenspiel.
Die Kinder sind immer sehr ruhig und aufmerksam, sie beobachten still, wie ich als erste mit der Kerze den Adventsweg gehe, mein Licht in der Mitte entzünde und am Wegesrand aufstelle, um den finsteren Weg zu erhellen. Wenn ich heraus komme, nicke ich dem Kind zu, das mir am Nächsten sitzt, schweigend und mit Ernst geht es mit seiner Apfelkerze zur Mitte und stellt sein Licht an einer selbst gewählten Stelle ab.
Bereits durch 2-3 Kerzen wird es deutlich heller, und wenn die jüngeren Kinder an der Reihe sind, ist der Weg für sie bereits gut zu sehen.

Adventsgärtlein 2012 im Kindergarten, Waldorf

Wir lernen so viel 

über unsere Kinder, wenn wir die kleinen Menschen bei ihrem Gang betrachten: der eine forsch, der nächste zögerlich, einer geht nur an der Hand der Erzieherin, einer geht ruhig und ruht ganz bei sich, einer schaut nicht auf den Weg, sondern lässt sich ablenken und läuft ins Grün, einer stellt sein Licht dicht an ein anderes angelehnt, einer ist so aufgeregt, dass er aus Versehen die Mittelkerze löscht, einer verliert die Orientierung und muss gelenkt werden, usw. ...

 

Symbolik

Dieses Ritual ist multireligiös, nicht an eine bestimmte Religion gebunden. Sein Ursprung ist mir nicht bekannt.

Unser Weg führt nach innen. Es gilt dort, wo das ewige Licht zuhause ist, ein eigenes zu entzünden und in die Welt nach außen zu tragen um sich und anderen den Weg zu erhellen.
Wenn alle Anwesenden an der Reihe waren, die anwesenden Eltern sind zum Schluss ebenfalls unseren Adventsweg gegangen, lasse ich das Glockenspiel ausklingen und wir sitzen noch einige Augenblicke schweigend und nehmen den Anblick des gemeinsam erhellten Weges in uns auf.
Still erhebe ich mich und gebe ein Zeichen, sich alle wieder an den Händen zu halten.
Wir bewegen uns langsam um das leuchtende Adventsgärtlein herum, erfüllt von dem Anblick, und begeben uns, immer noch schweigend in den etwas abgedunkelten Flur.

Adventsgärtlein 2012 im Kindergarten, Waldorf
Wer nach Hause geht nimmt seinen Apfel mit, sie stehen auf dem Jahreszeitentisch an der Haustür.